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در راه

  • 20.12.2013

    Wie die UN ein Traumhaiti für internationale Medien inszeniert

    Von Stephanie

    Mit einem UN-Sicherheitskonvoi in den gefährlichsten Slum der Welt - das hatte uns die UN versprochen. Nach einer kleinen Planänderung sah das dann so aus:

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    Statt durch einen Slum sind wir mit UN-Fahrradpolizisten durch einen der reichsten Bezirke in Port-au-Prince gefahren, wobei die Polizisten ihre Aufgabe vor allem darin sahen, Menschen beim Gitarrespielen zuzuschauen und uns abwechselnd auswendig gelernte Sprüche ins Mikrofon zu diktieren. Ein Polizist sagt:
    "Die Menschen winken uns zu, wenn wir in die Slums fahren. Manche umarmen uns sogar."
    Sein Kollege weiß - überraschenderweise - zu berichten:
    "Die Menschen lieben die UN, sie winken uns zu, wenn wir in die Slums fahren und wollen uns umarmen."
    Die Fahrradstreife endete dann in einer Einkaufsstraße für Touristen, wo wir aufgefordert wurden, doch haitianische Handarbeit zu kaufen. Während wir shoppen sollten, sind die Polizisten in einen der Läden gelaufen, in dem diese Kunstskulptur verkauft wurde. Auf dem Weg haben sie die schöne Gegend bewundert und mehrfach kundgetan, dass sie noch nie hier waren. Im Laden haben die Polizisten dann mit der Rollstuhlskulptur für Handyfotos posiert, natürlich nicht ohne ihr an die Brüste zu grapschen.

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    Anschließend haben sie uns wieder mit ernsten Mienen erzählt, dass die Polizeistreifen der UN normalerweise so ablaufen wie heute. Einen Tag zuvor wurden alle UN-Mitarbeiter angewiesen, nicht zur Arbeit zu kommen, weil man befürchtete, dass die gegen den Präsidenten Demonstrierenden auch UN-Mitarbeiter angreifen würden.


    Fotoslideshow Haiti

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    Andere Berichte von meiner Haitireise

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